Beim Pulverbeschichten wird zwischen dem Großen und dem Kleinen Pulverkreislauf unterschieden.
Der Große Pulverkreislauf beschreibt den kommpletten Weg des Pulvers durch die Beschichtungsanlage. Das Pulver wird von einem Behälter mittels Injektoren und Schläuchen zu den Pistolen gefördert, die das Pulver auf das Werkstück auftragen. Das Overspray wird dabei von der Absaugung zum Zyklon befördert und von diesem wieder zum Pulverbehälter transportiert.
Der Kleinen Pulverkreislauf hingegen beschreibt den Weg vom Behälter bis zum Werkstück.
Im Pulverzentrum erfolgt die Pulveraufbereitung. Um das Pulver zu fluidisieren taucht das Ansaugsystem (2) in den Pulverbehälter (1) ein. Durch die Zufuhr von Luft und das Vibrieren des Bodens entsteht ein homogenes Pulver- / Luftgemisch und das Pulver beginnt zu fließen.
Im Beschichtungsbetrieb wird Pulver entnommen, was zu einem Absinken des Pulverspiegels im Behälter führt. Eine Niveausonde misst den Pulverspiegel und löst bei Bedarf das Absenken des Ansaugsystems aus, um eine kontinuierliche Pulverförderung zu gewährleisten. Bei Pulvermangel wird ggf. Frischpulver nachgefördert und zeitversetzt automatisch Alarm ausgelöst.
Je nach Pulverzentrum wird der Pulververbrauch automatisch oder durch manuelles Nachfüllen von Frischpulver in den entsprechenden Behälter kompensiert.
Das fluidisierte Pulver wird durch die auf dem Ansaugsystem angebrachten Injektoren mit Hilfe der Förderluft aus dem Pulverbehälter angesogen und zu den Sprühpistolen gefördert. Durch Erhöhung der Förderluftmenge wird die geförderte Pulvermenge vergrößert. Die Zufuhr der Dosierluft erhöht die Strömungsgeschwindigkeit im Pulverschlauch.
In der industriellen Pulverbeschichtung werden je nach Verwendungszweck Corona oder Tribo Sprühpistolen (3) eingesetzt. In der Pistole werden die Pulverpartikel aufgeladen und von dort gleichmässig auf das geerdete Werkstück gesprüht. Um der großen Vielfalt von Werkstücken Rechnung zu tragen (Profile, Gitterkonstruktionen, ebene Flächen etc.) stehen verschiedenste Düsensysteme wie Flachstrahldüsen, Prallkegel, u.s.w. zur Auswahl.
Ein Teil des Farbpulvers wird vom Werkstück nicht aufgenommen. Dieser sogenannte Overspray wird aus der Sprühkabine abgesogen und über den Abluftkanal (4) dem Zyklon (5) zugeführt.
Im Zyklon wird das Pulver-Luftgemisch in Rotation versetzt. Dadurch entstehen Fliehkräfte, welche das Pulver nach außen an die Wand des Abscheiderohrs schleudern. Das Pulver wird spiralförmig nach unten auf die Siebfläche der Siebmaschine gefördert, wo grobe Verunreinigungen zurückgehalten werden. Mit Hilfe eines Pfropfenförderers wird das so zurückgewonnene Farbpulver schließlich wieder dem Pulverbehälter im Pulverzentrum zugeführt. Hier schließt sich nun der Kreislauf.
Das im Abscheiderohr des Zyklons rotierende Reingas wird zum Nachfilter (6) gefördert, in dem letzte Staubpartikel ausgefiltert werden. Die gereinigte Abluft gelangt wieder in die Umwelt. Das im Filter festgehaltene Restpulver rieselt hingegen in das bereitgestellte Gebinde, z. B. einen Abfallsack bzw. Abfallbehälter, um anschließend entsorgt zu werden.